Forschungsgruppe STEKI

Evaluation der stationären Therapie von Eltern-Kind-Interaktionsstörungen

Eltern-Kind-Interaktionsstörungen sind bei vielfältigen Störungsbilden im Kindesalter zu beobachten, vor allem bei Kinder mit expansiven Verhaltensauffälligkeiten und sie tragen vermutlich wesentlich zur Entwicklung und Aufrechterhaltung dieser Störungen bei. Ambulante Therapie solcher Interaktionsstörungen ist nicht immer erfolgreich, vor allem bei sehr schweren psychischen Störungen der Kinder oder auch bei weiteren starken familiären Belastungen und bei psychischen Störungen der Eltern. 

Vor diesem Hintergrund wurde ein stationäres, multimodales, kognitiv-behavioral orientiertes Behandlungskonzept auf der Grundlage des Therapieprogramms für Kinder mit hyperkinetischem und oppositionellem Problemverhalten (THOP) entwickelt. Das Behandlungssetting ist vollstationär mit einer hochfrequenten, intensiven Behandlung und integriert kindzentrierte Einzel- und Gruppentherapie mit Eltern-Kind-Therapie und elternzentrierten Interventionen.

Bislang wurden die Effekte der Kurzzeittherapie anhand eines Eigenkontrollgruppen-Designs überprüft (Ise et al., 2015). Dabei konnten im Verlauf der Therapie bei n=68 Patienten deutlich stärkere Veränderungen bei den emotionalen und Verhaltensstörungen im Elternurteil festgestellt werden als in der vorangegangenen Wartezeit.

Finanzierung
  • Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters an der Uniklinik Köln 
  • Ausbildungsinstitut für Kinder- Jugendlichenpsychotherapie an der Uniklinik Köln (AKiP)
Publikationen

Ise, E., Schröder, S., Breuer, D., & Döpfner, M. (2015). Parent-child inpatient treatment for children with behavioural and emotional disorders: a multilevel analysis of within-subjects effects. BMC Psychiatry 15: 288. doi: 10.1186/s12888-015-0675-7.

Aktuelle Teilprojekte

STEKI-2: Prädiktoren des Therapieerfolges stationärer Therapie von Eltern-Kind-Interaktionsstörungen

Prädiktoren des Therapieerfolges stationärer Therapie von Eltern-Kind-Interaktionsstörungen

Forschungsteam
Dieter Breuer (federführend), Elena von Wirth, Sabine Schröder & Manfred Döpfner 

Laufzeit
Voraussichtlich bis 2022

Zielsetzung 
Ziel dieser Studie ist es, die Prädiktoren des Therapieerfolges stationärer Therapie von Eltern-Kind-Interaktionsstörungen zu überprüfen.

Methoden
Für n=68 Patienten, die auf der Eltern-Kind-Station konsekutiv behandelt wurden, werden soziodemographische Variablen, psychische Störungen sowie familiäre Belastungen bei Behandlungsbeginn als potentielle Prädiktoren des Therapieerfolges (Symptomatik bei Behandlungsende) untersucht. 

Ergebnisse
Die meisten soziodemografischen Variablen (Alter, Geschlecht, Bildung und Schichtzugehörigkeit der Eltern, elterlicher Beziehungsstatus) zeigen in hierarchischen Regressionsanalysen keinen Zusammenhang mit dem Behandlungserfolg. Im Vergleich zu vorliegenden Prädiktionsstudien zu stationärer Behandlung können jedoch mehrere Prädiktoren bei Kontrolle der Anfangssymptomatik einen relativ hohen Anteil der Varianz der Symptomatik bei Behandlungsende erklären. Dazu zählen unter anderem Belastungen während der Entwicklung des Patienten, Komorbidität und Berufstätigkeit der Mutter.