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Forschungsgruppe JAY
App-unterstützte verhaltenstherapeutische Psychotherapie mit der Journaling App for Youth (JAY)
Neue Medientechnologien, wie Smartphone-Apps sind inzwischen auch im Alltag von vielen Kindern und Jugendlichen allgegenwärtig. Der Einsatz solcher Apps auf den ständig bei sich getragenen Smartphones kann bei der Umsetzung von therapeutischen Hausaufgaben im Alltag helfen und so die Wirksamkeit der Verhaltenstherapie weiter steigern.
Ziel des Projektes
In dieser Studie soll die Wirksamkeit von App-unterstützter verhaltenstherapeutischer Psychotherapie bei Jugendlichen im Alter von 13 bis 17 Jahren mit internalen (depressive Störungen und Angststörungen) psychischen Störungen in randomisierten Kontrollgruppendesign überprüft werden. Dafür wird neben den üblichen verhaltenstherapeutischen Methoden im Rahmen der Behandlung eine spezielle mobile Smartphone-App mit dem Namen JAY (Journaling App for Youth) eingesetzt.
Die Therapie-App
ist eine Smartphone-App. Diese verfügt über verschiedene Funktionen, z. B. ein Videotagebuch, Stimmungs- und Verhaltensabfragen, Bewältigungsskillsfunktionen, Problemlösungsfunktion und weitere hilfreiche Informationen.
Durch die Nutzung der Therapie-App JAY:
- sollen therapeutische Hausaufgaben unterstützt werden. So soll der Transfer von Bewältigungsstrategien, die in der Therapie erarbeitet wurden, in den Alltag der Jugendlichen erleichtert und verbessert werden
- sollen spezifische Informationen über von den Jugendlichen erlebte Konfliktsituationen und Emotionen im Alltag besser erfasst werden. So sollen Alltagssituationen der Jugendlichen für die Therapie leichter zugänglich gemacht werden, um in der Therapiesitzung direkt mit den Jugendlichen an der individuellen Problematik arbeiten zu können
- soll die Therapiemotivation der Jugendlichen zur Durchführung von therapeutischen Hausaufgaben erhöht sowie Organisationsprobleme bei der Durchführung von therapeutischen Hausaufgaben vermindert werden
Über das Projekt JAY
Die Wirksamkeit vieler in unserem Hause entwickelten verhaltenstherapeutischen Manuale zur Behandlung von Angststörungen und Depressionen ist bereits vielfach nachgewiesen worden. Darüber hinaus besteht in der Forschung ein Konsens über die Evidenz kognitiver Verhaltenstherapie. Diese Behandlungsmethoden entsprechen den Kriterien der deutschen Leitlinien (Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie et al., 2018), die Verhaltenstherapie im Kindes- und Jugendalter für verschiedene Störungsbilder empfehlen.
In unserem Projekt wollen wir prüfen, ob und wie diese Therapien durch den unterstützenden Einsatz einer Smartphone-App noch zu verbessern sind. Neben den üblichen verhaltenstherapeutischen Methoden wird im Rahmen der Behandlung eine spezielle mobile Smartphone App mit dem Namen JAY (Journaling App for Youth) für den Altersbereich der 13- bis 17-Jährigen eingesetzt.
Über die JAY-App
Die therapieunterstützende App JAY kann besonders gut in Kombination mit verhaltenstherapeutischen Behandlungsprogrammen z. B. in der Therapie von Jugendlichen mit Depressionen, Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen oder Angst- und Zwangsstörungen eingesetzt werden.
Sie enthält Funktionen, die das Übertragen von Therapieinhalten in den Alltag erleichtern sollen, aber auch Alltagssituationen für die Therapie leichter zugänglich machen.
Zu diesen Funktionen zählen:
- Gestaltungs-Funktion („Mein Avatar“)
- Psychoedukations-Funktion („Wissenswertes“)
- Momentary Assessment-Funktion („Wie geht’s?“)
- Videotagebuch-Funktion („Video-Tagebuch“)
- Problemlösetrainings-Funktion („Sei dein/e eigene/r Regisseurin“)
- Bewältigungsskills-Funktion („Bewältigungsskills“)
- Verstärker-Funktion („Münzen eintauschen“)
- Erinnerungs-Funktion („Denk‘ dran!“)
Die Avatare „Tilla“ und „Till" führen die Jugendlichen durch die App. So erinnern sie beispielsweise an einen ausstehenden Videotagebucheintrag oder erfragen die aktuelle Stimmung der Jugendlichen. Durch die Bearbeitung der verschiedenen Funktionen können sich Jugendliche Münzen verdienen, die dann im „Store“ gegen kleine Spiele oder gegen gemeinsam festgelegte Wünsche zu Hause oder in der Therapie einlösen kann.
Ablauf
Wenn du (und ggf. deine Eltern) dich für eine Teilnahme an unserem Projekt entscheidest, wirst du im Anschluss an eine Diagnostikphase zu Beginn von uns zufällig einer von zwei verschiedenen Gruppen zugeteilt (s. Abbildung):
A: individuelle, verhaltenstherapeutische Behandlung auf Basis der entsprechenden störungsspezifischen Therapiemanualen (VT).
B: individuelle, verhaltenstherapeutische Behandlung auf Basis der entsprechenden störungsspezifischen Therapiemanualen (VT) und der therapieunterstützenden Smartphone App (JAY).
Es finden wöchentliche Sitzungen á 50 Minuten über einen Zeitraum von mindestens 16 Wochen statt. Wir werden dich (und ggf. deine Eltern) zu verschiedenen Zeitpunkten innerhalb der Behandlung bitten, online Fragebogen auszufüllen, um Erfolgskontrollen durchzuführen. Zudem findet 6 Monate nach Beendigung der Behandlung eine Nachuntersuchung statt.
Die spätere Auswertung der gesamten Daten erfolgt so, dass kein Rückschluss auf dich und deine Familie möglich ist. Die Teilnahme an dem Projekt ist freiwillig und du kannst deine Einwilligung hierzu jederzeit zurückziehen.
Wen suchen wir?
Jugendliche, die
- im Alter von 13 bis 17 Jahren
- antriebslos sind, häufig traurig sind und sich depressiv fühlen
- unter Stimmungsschwankungen leiden
- unter Panikattacken, sozialen Ängsten und anderen Ängsten leiden
Unsere Kontaktdaten
Wenn Sie an unserem Projekt zur teilnehmen möchten, melden Sie sich bei uns telefonisch oder formlos per E-Mail an. Wir nehmen zeitnah Kontakt mit Ihnen auf, um Sie ausführlich zu informieren. Bei Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung:
Telefon +49 221 478-87772
E-Mail jay-forschung@uk-koeln.de
Wissenschaftliche Leitung
Prof. Dr. Anja Görtz-Dorten, Dipl.-Psych., Dipl.-Heil.Päd.
Mitarbeiterinnen
Johanna Schäfer, M. Sc. Psychologie
Lisa Schindler, M. Sc. Psychologie
Adresse
Ausbildungsinstitut für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie an der Uniklinik Köln (AKiP)
Pohligstr. 9
50969 Köln