Forschungsgruppe ADOPT

Affective Dysregulation in Childhood - Optimizing Prevention and Treatment

Der nationale Forschungsverbund ADOPT (Affektive Dysregulation – Optimierung von Prävention und Therapie; Koordination Univ. Prof. Manfred Döpfner) setzt sich aus insgesamt sieben eng aufeinander abgestimmten Teilprojekten zusammen, die an mehreren Studienstandorten durchgeführt werden und dabei weitgehend identische Messinstrumente einsetzen. In dem Verbundprojekt ADOPT (Affective Dysregulation in Childhood – Optimizing Prevention and Treatment) sind international etablierte interdisziplinäre Forschungsstrukturen aus 7 Studienzentren integriert. 

Die Gesamtziele des Projektes beinhalten einerseits Untersuchungen zur Epidemiologie affektiver Dysregulationen, inklusive Prävalenz von Symptomen und Störungen sowie von biologischen und psychosozialen Risiko- und protektiven Faktoren und die Entwicklung und Evaluation von Screening- und Messinstrumenten. Außerdem sollen in einem stufenweisen individualisierten Behandlungsansatz im Rahmen von randomisierten Kontrollgruppenstudien eine einfach erreichbare und kosteneffektive Online-Intervention als Maßnahme zur indizierten Prävention und ein modulares Behandlungsprogramm zur intensiven ambulanten Psychotherapie entwickelt und evaluiert werden. Die Evaluation des Therapieprogramms soll in zwei Stichproben von Kindern mit affektiver Dysregulation, die bei ihren Eltern beziehungsweise außerhalb der Familie leben, erfolgen. 

Der Forschungsverbund ADOPT besteht aus universitären/kinderpsychiatrischen Einrichtungen (Hamburg, Dresden, Köln Universität, Köln Uniklinik, Ulm, Mannheim, Neuruppin, Rostock). Der Standort Köln Uniklinik ist federführend für das Teilprojekt zur Koordinierung (ADOPT Coordination) und zur Wirksamkeitsüberprüfung des modularen Behandlungsprogramms (ADOPT Treatment). Zudem ist der Standort Köln Uniklinik an den vier weiteren Projekten zur Optimierung von Prävention und Behandlung von Kindern mit affektiver Dysregulation (ADOPT Epidemiology, ADOPT Online, ADOPT Institution, ADOPT soziale Belastungen) beteiligt. Der Forschungsverbund wird 2024 beendet.

Bislang wurden das Diagnostikum für Affektive Dysregulationen bei Kindern (Görtz-Dorten & Döpfner, 2018) entwickelt, das Studiendesign (Döpfner et al., 2019) und eine Analyse zur deutschsprachigen Fassung der Anger proxy rating scale (Kaman et al., 2021) publiziert, sowie eine Analyse zum Zusammenhang von affektiven Dysregulationen und der neurobiologischen Reaktionskontrolle in emotional widersprüchlichen Situationen (Giller et al., 2021) veröffentlicht. Zudem wurden der Screeningbogen zur Erfassung von Affektiven Dysregulationen psychometrisch analysiert (Otto et al., 2022, Treier et al., 2023), das Diagnostikum für Affektive Dysregulationen bei Kindern faktorenanalytisch untersucht (Junghänel et al., 2022), die PROMIS® Parent Proxy Anger Scale evaluiert (Kaman et al., 2021), der Einfluss der COVID-Pandemie auf Kinder mit affektiven Dysregulationen untersucht (Treier et al., 2023) und das Online-Elterntrainings für die Behandlung von Kindern mit externalisierenden Verhaltensproblemen und affektiven Dysregulationen beschrieben (Ritschel et al., 2021).

Finanzierung
Publikationen

Döpfner, M., Katzmann, J., Hanisch, C., Fegert, J. M., Kölch, M., Ritschel, A., Treier, A.-K., Hellmich, M., Roessner, V., Ravens-Sieberer, U., Banaschewski, T., Görtz-Dorten, A. on behalf of the ADOPT Consortium. (2019). Affective dysregulation in childhood - optimizing prevention and treatment: protocol of three randomized controlled trials in the ADOPT study. BMC Psychiatry, 19(1), 264. doi: 10.1186/s12888-019-2239-8.

Giller, F., Aggensteiner, P.-M., Banaschewski, T., Döpfner, M., Brandeis, D., Roessner, V., & Beste, C. (2021). Affective dysregulation in children is associated with difficulties in response control in emotional ambiguous situations. Biological Psychiatry: Cognitive Neuroscience and Neuroimaging, 7(1):66-75. doi.org/10.1016/j.bpsc.2021.03.014doi: 10.1016/j.bpsc.2021.03.014.

Görtz-Dorten, A. & Döpfner, M. (2018). Diagnostikum für Affektive Dysregulationen bei Kindern (DADYS). Universität Köln: Unveröffentlichtes Manuskript.

Görtz-Dorten, A., & Döpfner, M. (2019). Therapieprogramm zur Optimierung der Affekt-Steuerung bei Kindern (THOPAS). Universität Köln: Unveröffentlichtes Manuskript.

Junghänel, M., Thöne, A.-K., Ginsberg, C., Görtz-Dorten, A., Frenk, F., Mücke, K., Treier, A.-K., Zaplana-Labarga, S., Banaschewski, T., Millinet, S., Fegert, J. M., Bernheim, D., Hanisch, C., Kölch, M., Schüller, A., Ravens-Sieberer, U., Kaman, A., Roessner, V., Hinz, J., & Döpfner, M. (2022). Irritability and Impulsivity as Core Feature of ADHD and ODD in Children. Journal of Psychopathology and Behavioral Assessment 44, 679–669. doi: doi.org/10.1007/s10862-022-09974-8

Kaman, A., Otto, C., Devine, J., Erhart, M., Döpfner, M., Banaschewski, T., Görtz-Dorten, A., Hanisch, C., Kölch, M., Roessner, V., & Ravens-Sieberer, U. (2021). Assessing anger and irritability in children: Translation, psychometric evaluation and normative data for the German version of the PROMIS® Parent Proxy Anger Scale.Quality of Life Research 31, 831-839. doi: 10.1007/s11136-021-03001-1.

Otto, C., Kaman, A., Barkmann, C., Döpfner, M., Görtz-Dorten, A., Ginsberg, C., Labarga, S. Z., Treier, A.-K., Roessner, V., Hanisch, C., Koelch, M., Banaschewski, T., & Ravens-Sieberer, U. (2023). The DADYS-Screen: Development and evaluation of a screening tool for affective dysregulation in children. Assessment, 30, 1080–1094. doi: 10.1177/10731911221082709

Ritschel, A., Döpfner, M., Schürmann, S., Plück, J., Meyer, H., Schottel, M., Ravens-Sieberer, U., Roessner, V., Banaschewski, T., Görtz-Dorten, A., Kölch, M., Treier, A. K., & Hanisch, C. (2021). Online-Elterntrainings für die Behandlung von Kindern mit externalisierenden Verhaltensproblemen und affektiven Dysregulationen. Prävention und Gesundheitsförderung 17, 457–463. doi: https://doi.org/10.1007/s11553-021-00903-3

Treier, A.-K., Holas, V., Görtz-Dorten, A., Frenk, F., Goldbeck, C., Mücke, K., Hanisch, C., Ritschel, A., Roessner, V., Rothe, J., Ravens-Sieberer, U., Kaman, A., Banaschewski, T., Brandeis, D., Aggensteiner, P.-M., Kölch, M., Daunke, A., Döpfner, M., & for the ADOPT Consortium. (2023). Impact of Covid-19 pandemic on children with and without Affective Dysregulation and their families. European Child & Adolescent Psychiatry  32, 951–961 doi: https://doi.org/10.1007/s00787-022-02106-3

Treier, A.-K., Döpfner, M., Ravens-Sieberer, U., Görtz-Dorten, A., Boecker, M., Goldbeck, C., Banaschewski, T., Aggensteiner, P.-M., Hanisch, C., Ritschel, A., Kölch, M., Daunke, A., Roessner, V., Kohls, G., Kaman, A., & for the ADOPT Consortium. (2023). Screening for affective dysregulation in school-aged children: Relationship with comprehensive measures of affective dysregulation and related mental disorders. European Child & Adolescent Psychiatry (epub ahead of print). doi: doi.org/10.1007/s00787-023-02166-z

Aktuelle Teilprojekte

ADOPT Coordination

Affektive Dysregulation – Optimierung von Prävention und Therapie: Koordination

Studienleitung (PI)
Manfred Döpfner (Köln)

Forschungsteam Köln
Anne Katrin Treier (koordinierend), Anja Görtz-Dorten und Manfred Döpfner (Leitung)

Laufzeit
Voraussichtlich bis 2023

Zielsetzung
Das Verbundprojekt besteht aus sieben Teilprojekten. Durch das Teilprojekt ADOPT Coordination erfolgt die zentrale Koordinierung/Abstimmung zwischen den weiteren fünf Teilprojekten, da diese im Rahmen der Datenerhebung erheblich voneinander abhängen. ADOPT Coordination ist für das Datenmanagement zuständig, erhebt aber selbst keine Daten. In den fünf weiteren Teilprojekten werden drei klinische randomisierte Kontrollgruppenstudien durchgeführt. Dazu werden an mehreren Standorten insgesamt drei Kohorten von Kindern im Alter von 8 bis 12 Jahren mit einer Affektiven Dysregulation gezogen:

  • Kinder mit Affektiver Dysregulation, die in ihren Herkunftsfamilien leben (Gemeinde-Kohorte) und die durch ein Screening in einer repräsentativen Befragung von Eltern in den Städten Dresden, Köln, Mannheim und Ulm identifiziert werden;
  • Kinder mit Affektiver Dysregulation, die in ihren Herkunftsfamilien leben und die von sich aus Kontakt zur Klinik gesucht haben (Inanspruchnahme-Kohorte);
  • Kinder mit Affektiver Dysregulation, die nicht in ihren Herkunftsfamilien, sondern z. B. in Heimen oder Pflegefamilien leben (Heim- / Pflegekinder-Kohorte) und die durch ein Screening in den entsprechenden Einrichtungen in den Städten Berlin / Neuruppin, Dresden, Köln, Mannheim und Ulm identifiziert werden. 

ADOPT Epidemiology, ADOPT Online und ADOPT Treatment werden ausschließlich mit der Gemeinde- und der Inanspruchnahme-Kohorte durchgeführt. ADOPT Neurobiologie wird alle Kohorten nutzen und ADOPT Institution wird sowohl epidemiologische Analysen als auch eine klinische Studie zur Wirksamkeit modularer Therapie in der Heim- / Pflegekinder-Kohorte durchführen. ADOPT soziale Belastungen analysiert in allen Teilstichproben den Einfluss sozialer Belastungen auf die Symptomatik und den weiteren Verlauf. Die Koordination in Köln wird durch das Zentrum für klinische Studien in Köln (ZKS) und das Institut für Medizinische Statistik und Bioinformatik (IMSB) der Universität zu Köln unterstützt.

Die Hauptziele von ADOPT Coordination bestehen in der teilprojektübergreifenden Koordinierung der Entwicklung von Erhebungsinstrumenten, der Stichprobenrekrutierung, der Datenerhebung und -verarbeitung und des Patientenflusses im Rahmen des stufenweisen Behandlungsansatzes. ADOPT Coordination ist außerdem für die Qualitätssicherung und Überprüfung an den einzelnen Studienstandorten verantwortlich. ADOPT Coordination wird eine zentralisiert nutzbare Datenbank für alle Studienstandorte entwickeln. Unter Federführung von ADOPT Coordination sind übergeordnete Analysen zum Vergleich und zur Integration von Daten aus einzelnen Teilprojekten geplant.

Ergebnisse
Das Studiendesign für das Gesamtprojekt ist publiziert (Döpfner et al., 2019). Die Datenerhebung ist abgeschlossen. Die Datenanalyse wird durchgeführt.

ADOPT Epidemiology

Erfassung und Epidemiologie Affektiver Dysregulation

Studienleitung (PI)
Ulrike Ravens-Sieberer (UKE Hamburg); Manfred Döpfner (Co-PI)

Forschungsteam (Köln)
Manfred Döpfner (koordinierend), Franziska Frenk, Claudia Ginsberg, Anja Görtz-Dorten, Michaela Junghänel, Kristina Mücke, Anne-Katrin Treier und Sara Zaplana Labarga

Laufzeit
Voraussichtlich bis 2022

Zielsetzung

  • ADOPT Epidemiology wird in Kooperation mit ADOPT Coordination und ADOPT Treatment reliable Messinstrumente zum Screening und zur Erfassung von Affektiver Dysregulation (Diagnostikum für Affektive Dysregulation bei Kindern; DADYS) entwickeln und diese Verfahren einsetzen. 
  • ADOPT Epidemiology wird eine Stichprobe aus der Allgemeinbevölkerung von Familien mit Kindern im Alter von 8 bis 12 Jahren ziehen sowie einen Screeningfragebogen zum Screening auf Affektive Dysregulation in dieser Stichprobe einsetzen. 
  • ADOPT Epidemiology wird basierend auf den in der Allgemeinbevölkerung gesammelten Daten Prävalenzraten und Komorbiditätsraten für Kinder mit Affektiver Dysregulation schätzen.

Stichprobengröße
ADOPT Epidemiology wird eine Stichprobe aus der Allgemeinbevölkerung von Kindern im Alter von 8 bis 12 Jahren ziehen sowie den Screeningfragebogen DADYS-Screen zum Screening auf Affektive Dysregulation in dieser Stichprobe einsetzen. Zum Screening werden Angaben von 13.000 Eltern von Kindern im Alter von 8 bis 12 Jahren gesammelt. Die Ziehung der Stichprobe wird mit Hilfe von Einwohnermeldeämtern realisiert, wobei Kontaktdaten von 78.000 Kindern aus den Städten Köln, Ulm, Mannheim und Dresden sowie den umliegenden Gemeinden abgefragt werden. Auf Basis des Cut-Off-Wertes im Screening werden Kinder bezüglich Affektiver Dysregulation als auffällig identifiziert und den Familien wird eine weitere Studienteilnahme im Rahmen des ADOPT-Projektes angeboten. Es soll im Rahmen des ADOPT Projektes außerdem eine auf Basis des Screenings als unauffällig bezüglich Affektiver Dysregulation identifizierte Vergleichsgruppe begleitet werden (n = 100). 

Ergebnisse
Das Diagnostikum für Affektive Dysregulation bei Kindern (DADYS; Görtz-Dorten & Döpfner et al., 2020) wurde entwickelt. Es enthält einen Screening-Fragebogen für Eltern (DADYS-Screen), ein klinisches Interview von Eltern/Bezugspersonen (DADYS-EI) und Kindern (DADYS-KI) sowie einen Fragebogen für Eltern (DADYS-EF) und Kinder (DADYS-KF). Zusätzlich wurde der Fragebogen zur Regulation unangenehmer Stimmungen von Kindern für das Fremdurteil (FRUST-F) und das Selbsturteil von Kindern (FRUST-S) und die Skala zur Messung des Umgangs mit negativen Emotionen von Kindern (CCNES) entwickelt. Das Screening in der Bevölkerung ist abgeschlossen. Die psychometrischen Analysen zur Entwicklung des DADYS-SCREEN, des DADYS-EI, des DADYS-EF und des DADYS-KF sind weitgehend abgeschlossen und werden aktuell publiziert.

ADOPT Online

Anpassung und Evaluation eines internetbasierten Trainings für Eltern von Kindern mit affektiver Dysregulation

Studienleitung (PI)
Charlotte Hanisch (Universität Köln)

Forschungsteam (UK Köln)
Manfred Döpfner, Julia Plück (Co-Leitung), Franziska Frenk, Claudia Ginsberg, Anja Görtz-Dorten, Kristina Mücke, Anne-Katrin Treier und Sara Zaplana Labarga

Laufzeit
Voraussichtlich bis 2022

Zielsetzung
Primär: Anpassung eines internetbasierten Selbsthilfe-Eltern-Management-Trainings (PMT) an die besonderen Bedürfnisse von Kindern mit affektiver Dysregulation (AD) und komorbiden Störungen (CoCo) und Bestimmung der Wirksamkeit der Online-Intervention.

Sekundär: (1) Evaluation der Akzeptanz und Durchführbarkeit dieser Online-Intervention im Rahmen eines Stepped-Care-Ansatzes in der klinischen Routine; (2) Evaluation der Prädiktoren, Moderatoren und der Stabilität der Behandlungsergebnisse.

Studiendesign
Randomisierte, kontrollierte Parallelgruppenstudie; verblindet als Teil einer sequentiellen, mehrfach zugeordneten, randomisierten Studie (Sequential, Multiple Assignment, Randomized Trial, SMART) mit anschließender personalisierter modularer ambulanter Behandlung. Kinder mit erheblichen AD-Symptomen im klinischen Urteil auf der Grundlage eines Elterninterviews, werden in ADOPT Online aufgenommen. Die Eltern werden nach dem Zufallsprinzip in die "Behandlung wie üblich" (TAU) oder die Online-Intervention eingeteilt. 

Beschreibung der Interventionen
Die Online-Intervention (ADHS Elterntrainer) wurde in Zusammenarbeit mit dem AOK Bundesverband für Eltern von Kindern mit ADHS und ODD entwickelt. Diese Intervention basiert auf umfangreichen Erfahrungen mit telefonassistierten Selbsthilfeinterventionen. Sie wurde für die speziellen Bedürfnisse von Eltern von Kindern mit AD angepasst und ergänzt. 
Die Kontrollintervention umfasst eine Behandlung wie üblich (TAU) mit einer Interventionsdauer von 13 Wochen pro Patient. TAU als Kontrollbedingung informiert über den zusätzlichen Nutzen im Vergleich zur üblichen Behandlung. Innerhalb von TAU werden alle psychosozialen, psychotherapeutischen und pharmakologischen Interventionen dokumentiert.

Ergebnisse
Der Patienteneinschluss hat im Juli 2018 begonnen. Die letzten Patienten wurden im September 2019 eingeschlossen. Aktuell erfolgt die Auswertung.

ADOPT Treatment

Wirksamkeitsüberprüfung einer individualisierten, modularen Behandlung von Kindern mit affektiver Dysregulation und komorbiden Störungen

Studienleitung (PI)
Anja Görtz-Dorten (Uniklinik Köln)

Forschungsteam (Köln)
Anja Görtz-Dorten (Leitung), Franziska Frenk, Claudia Ginsberg, Josepha Katzmann (Michaela Junghänel, Kristina Mücke, Sara Zaplana Labarga (alle ausgeschieden) Anne-Katrin Treier (koordinierend) und Manfred Döpfner (Co-Leitung)

Laufzeit
Bis Ende 2023

Zielsetzung
Primär: Bestimmung der Wirksamkeit einer personalisierten modularen ambulanten Behandlung Affektiver Dysregulationen und koexistierender Störungen bei Kindern (Therapieprogramm zur Optimierung Affektiver Dysregulationen bei Kindern; THOPAS) im Vergleich zur Routinebehandlung (Treatment as Usual, TAU) bei Kindern im Alter von 8;0 bis 12;11 Jahren mit erheblichen Residualsymptomen Affektiver Dysregulation nach Erhalt eines internetbasierten Elternmanagementtrainings.

Sekundär: (1) Bewertung der Durchführbarkeit der Implementierung in die Routineversorgung; (2) Bewertung der Prädiktoren, Moderatoren, Mediatoren und der Stabilität der Behandlungsergebnisse.

Studiendesign
Randomisiert kontrollierte Studie mit zwei parallelen Behandlungsarmen; Beobachterverblindet als Teil einer sequentiellen, mehrfach zugeordneten, randomisierten Studie (SMART) mit vorangegangenem internetbasiertem Eltern- und Betreuer-Management-Training.

Beschreibung der Interventionen
THOPAS: Die personalisierte modulare ambulante Behandlung von Affektiver Dysregulation und koexistierenden Störungen (THOPAS) besteht aus 10 KVT-Modulen (kognitive Verhaltenstherapie). Die 10 KVT-Module umfassen eine kindbezogene Intervention, Elterntraining und Lehrercoaching.
TAU: Die Kontrollintervention umfasst eine Routinebehandlung mit einer Dauer der Intervention von 32 Wochen pro Patient. TAU als Kontrollbedingung informiert über den zusätzlichen Nutzen im Vergleich zur Routinebehandlung. Im Rahmen von TAU werden alle psychosozialen, psychotherapeutischen und pharmakologischen Interventionen dokumentiert.

Methoden
Wichtigste Einschlusskriterien: Alter 8;0 bis 12;11 Jahre; klinisch eingeschätzte AD-Symptome des Kindes auf der Grundlage eines Elterninterviews > Cut-off bei T2; Bereitschaft und Fähigkeit der Erziehungsberechtigten und des Kindes, an der personalisierten modularen ambulanten Behandlung teilzunehmen (Vorliegen einer informierten Zustimmung der Erziehungsberechtigten und eines Einverständnisses des Kindes).

Wichtigste Ausschlusskriterien: Unterdurchschnittliche Intelligenz (IQ < 80); andere psychische Störung ist primäre Störung und Hauptursache für AD (z. B. Autismus-Spektrum-Störung, Zwangsstörung); laufende oder geplante intensive Psychotherapie oder Verhaltenstraining für Eltern auf wöchentlicher/zweiwöchentlicher Basis.

Primärer Wirksamkeitsendpunkt: Veränderung des von einem verblindeten Kliniker bewerteten AD-Symptom-Scores des Kindes auf der Grundlage eines Elterninterviews.

Wichtige sekundäre Endpunkte: Veränderung (1) der psychosozialen Beeinträchtigung des Kindes aufgrund von AD-Symptomen in der verblindeten klinischen Bewertung sowie der Patienten-, Eltern- und Lehrerbewertung, (2) der von Patienten, Eltern und Lehrern bewerteten AD-Symptome des Kindes, (3) der von Patienten, Eltern und Lehrern bewerteten Symptome von ADHS und ODD/CD, (4) anderer komorbider Erkrankungen (z. B. Angstzustände, Depressionen), (5) psychologisches Wohlbefinden (Patienten- und Elternbewertung) und (6) Zufriedenheit mit der Behandlung. Bewertung der Verträglichkeit/Sicherheit

Ergebnisse
Das Therapieprogramm zur Optimierung Affektiver Dysregulationen bei Kindern; (THOPAS) wurde konzipiert (Görtz-Dorten & Döpfner, 2019). Der Patienteneinschluss hat im Oktober 2018 begonnen und wurde im Oktober 2021 beendet. Die Datenerhebung wird voraussichtlich im Sommer 2022 abgeschlossen. Das Studiendesign wurde veröffentlicht (Döpfner et al., 2019).

ADOPT Institution

Wirksamkeit eines personalisierten modulbasierten ambulanten Behandlungsprogramms für Affektive Dysregulation und komorbide Störungen bei Heim- und Pflegekindern

Studienleitung (PI)
Jörg Fegert (Uniklinik Ulm), Michael Kölch (Rostock)

Forschungs-Team (Köln)
Anja Görtz-Dorten, Franziska Frenk, Claudia Ginsberg, Kristina Mücke (koordinierend), Anne-Katrin Treier, Sara Zaplana Labarga und Manfred Döpfner (Co-Leitung)

Laufzeit
Voraussichtlich bis 2022

Zielsetzung
Primär: Bestimmung der Wirksamkeit einer personalisierten modularen ambulanten Behandlung affektiver Dysregulationen und koexistierender Störungen bei Kindern (Therapieprogramm zur Optimierung affektiver Dysregulationen bei Kindern; THOPAS) im Vergleich zur üblichen Behandlung (Treatment as Usual, TAU) bei Kindern im Alter von 8;0 bis 12;11 Jahren mit erheblichen Residualsymptomen affektiver Dysregulation (AD), die in einer außerhäuslichen Unterkunft leben.

Sekundär: (1) Bewertung der Durchführbarkeit der Implementierung in der Routineversorgung für eine Hochrisikopopulation; (2) Bewertung der Prädiktoren, Moderatoren, Mediatoren und der Stabilität der Behandlungsergebnisse.

Studiendesign
Randomisierte kontrollierte Studie mit zwei parallelen Behandlungsarmen; verblindet mit Follow-up. Kinder mit erheblichen AD-Symptomen, eingeschätzt von einem Kliniker auf der Grundlage einer Befragung der Betreuungsperson, die im Jugendhilfesystem oder in einer Pflegefamilie leben werden in ADOPT Institution aufgenommen. Die Patienten werden nach dem Zufallsprinzip in die Behandlung wie üblich (TAU) oder in die Intervention THOPAS eingeteilt. Außerdem werden die Kinder mit AD mit einer Kontrollgruppe ohne AD verglichen.

Beschreibung der Interventionen
THOPAS: Die personalisierte modulare ambulante Behandlung von affektiver Dysregulation und koexistierenden Störungen (THOPAS) besteht aus 10 KVT-Modulen (kognitive Verhaltenstherapie). Die 10 KVT-Module umfassen eine kindbezogene Intervention, Interventionen zur Schulung von Betreuern und ein Lehrercoaching.
TAU: Die Kontrollintervention umfasst eine Behandlung wie üblich (TAU) mit einer Dauer der Intervention von 32 Wochen pro Patient. TAU als Kontrollbedingung informiert über den zusätzlichen Nutzen im Vergleich zur üblichen Behandlung. Im Rahmen von TAU werden alle psychosozialen, psychotherapeutischen und pharmakologischen Interventionen dokumentiert.

Ergebnisse
Der Patienteneinschluss hat Anfang 2019 begonnen. Die Datenerhebung wird 2022 abgeschlossen.

ADOPT soziale Belastungen

Affektive Dysregulation – Bedeutung psychosozialer Belastungen

Studienleitung (PI)
Manfred Döpfner (Köln)

Forschungsteam
Claudia Ginsberg, Kristina Mücke (beide ausgeschieden), Vanessa Holas, Anja Görtz-Dorten, Anne-Katrin Treier und Manfred Döpfner (Leitung) 

Laufzeit
Bis Ende 2023

Zielsetzung
Ziel des Projektes ist die Überprüfung des Einflusses aktueller und früherer sozialer Belastungen auf die aktuelle affektive Dysregulationssymptomatik, die komorbide Symptomatik und das aktuelle Funktionsniveau, sowie des Einflusses dieser Belastungen auf den Verlauf der Störung sowie den Behandlungserfolg bei ADOPT-online, ADOPT-treatment als auch in ADOPT-institution. Dazu sollen zusätzlich zu den bereits erhobenen Daten weitere Informationen über frühere und aktuelle psychosoziale Belastungen erhoben werden. 

Ergebnisse
Die Datenerhebung ist abgeschlossen; die Datenanalyse wird durchgeführt.