Forschungsgruppe OPTIE

Optimierung des Therapie-Erfolgs durch Prozessfeedback in der Verhaltenstherapie von Kindern und Jugendlichen mit internalen und externalen Störungen

Ziel der Forschungsgruppe OPTIE ist der Aufbau und die Evaluation eines individuellen Monitoring- und Feedback-Systems in der ambulanten Verhaltenstherapie von Kindern und Jugendlichen mit internalen und externalen Störungen. Die Ergebnisse eines systematischen Verlaufsmonitorings sollen den Psychotherapeuten in Ausbildung und ihren Supervisoren zurückgemeldet werden, wodurch individuelle Anpassungen und Optimierungen der Therapiedurchführungen unterstützt werden sollen.

Finanzierung
  • Innovationsfond beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)
  • Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters an der Uniklinik Köln
  • Ausbildungsinstitut für Kinder- Jugendlichenpsychotherapie an der Uniklinik Köln (AKiP)
Publikationen

Hautmann, C., Rausch, J., Geldermann, N., Oswald, F., Gehlen, D., Hellmich, M., Rosenberger, K. D., Samel, C., Woitecki, K., Walter, D., Adam, J., Dachs, L., Goletz, H., Halder, J., Kinnen, C., Mücke, K., Otte, J., Perri, D., Rademacher, C., . . . Döpfner, M. (2021). Progress feedback in children and adolescents with internalizing and externalizing symptoms in routine care (OPTIE study): Study protocol of a randomized parallel-group trial. BMC Psychiatry, 21(1), Article 505. https://doi.org/10.1186/s12888-021-03502-w

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Aktuelle Teilprojekte

OPTIE-1: Entwicklung und Pflege eines digitalen Monitoring- und Feedbacksystems

Forschungsteam
Christopher Hautmann (federführend), Daniel Walter, Danny Gehlen (ausgeschieden), Nina Geldermann, Jens Körner, Felix Oswald und Manfred Döpfner

Laufzeit
Bis 2023

Zielsetzung
Ziel ist die Entwicklung eines therapeutischen Rückmeldesystems, bei dem der Therapieverlauf monitoriert und die Befunde an die Therapeutinnen und Therapeuten zurückgemeldet werden. Über das Rückmeldesystem sollen die Prozess- und die Ergebnisqualität der Therapien gesteigert werden. Es dient als Instrument zur Anpassung der Behandlungsplanung sowie der frühzeitigen Identifikation von Risikopatienten. Therapeuten können die Befunde in den therapeutischen Prozess einbringen und mit den Familien besprechen, um die nächsten therapeutischen Schritte gemeinsam festzulegen (partizipative Entscheidungsfindung) sowie die Behandlungsadhärenz und die Behandlungsmotivation der Familien zu fördern. Letztliches Ziel des therapeutischen Rückmeldesystems ist es, das Behandlungsergebnis in Bezug auf die Symptomatik, das Funktionsniveau, die Lebensqualität, die Therapiezufriedenheit zu verbessern und die Therapieabbruchraten zu reduzieren.

Methode
Für Kinder/Jugendliche ab 11 Jahren, Eltern und Therapeuten sollen Fragebögen entwickelt werden, die unter Berücksichtigung der Empfehlungen in der Literatur folgende Eigenschaften aufweisen: Sie sind für die regelmäßige Anwendung kurz; sie erfassen die Prozessparameter Symptomatik, individuelle Probleme, Therapiebeziehung und Erfolgserwartung; die Items der Fragebögen sind änderungssensitiv. Bei der späteren Rückmeldung der Befunde an den Therapeuten soll es sich um eine graphische Aufbereitung der diagnostischen Ergebnisse handeln, die den Verlauf der Prozessparameter über die Zeit abbilden. Zusätzlich werden für jeden Patienten Angaben zum Reliable Change Index (RCI) geleistet. Die Dateneingabe wie auch die Rückmeldung der Befunde erfolgt in elektronischer Form.

Ergebnisse
Das therapeutische Rückmeldesystem wurde im Herbst 2019 eingeführt

OPTIE-2: Evaluation - Optimierung des Therapieerfolgs durch Prozessfeedback

Forschungsteam
Christopher Hautmann (federführend), Daniel Walter, Nina Geldermann, Felix Oswald, Jana Rausch und Manfred Döpfner

Laufzeit
2023

Zielsetzung
Primäres Ziel der Pilotstudie OPTIE (Optimierung des Therapieerfolgs durch Prozessfeedback in der Verhaltenstherapie von Kindern und Jugendlichen mit internalen und externalen Störungen) ist die Wirksamkeitsüberprüfung eines therapeutischen Rückmeldesystems (Verlaufsmonitoring und -feedback) für den Bereich der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie. Im Erwachsenenbereich sind Feedback-Interventionen bereits mehrfach untersucht worden. Dabei zeigen sich für die Gesamtgruppe aller Patienten kleine Effektstärken und für die Gruppe der Patienten mit unerwünschten Therapieverläufen Effektstärken im großen Bereich. Im Bereich der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie gibt es hingegen bisher kaum Forschung zu therapeutischen Rückmeldesystemen. Mit dem geplanten Projekt soll für den Bereich der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie die unseres Wissens erste randomisierte Kontrollgruppenstudie zu dieser Fragestellung in Deutschland durchgeführt werden.

Methode
Es handelt sich um eine randomisierte Kontrollgruppenstudie mit zwei Behandlungsarmen (Routinetherapie, Routinetherapie plus Feedback), die an der Psychotherapieambulanz von AKiP durchgeführt wird. Beide Behandlungsgruppen erhalten die Standardtherapie. Für die Dauer von 12 Monaten wird das Behandlungsangebot der Gruppe Routine plus Feedback um folgende Komponenten erweitert: (i) Messung des Therapieverlaufs alle 6 Wochen mittels Fragebögen; (ii) Rückmeldung über Befunde, (iii) spezifische Supervision zu den Verlaufsbefunden inklusive Empfehlung zur Adaptation der Therapie. In die Studie sollen Familien von Kindern und Jugendlichen im Alter von 6;0 bis 17;11 Jahren mit internalen und externalen Auffälligkeiten aufgenommen werden. Die Gesamtstichprobengröße liegt bei N = 500 Familien.

Ergebnisse
Die Datenerhebung zur Therapiestudie wurde im September 2019 gestartet und die letzten Patienten werden im November 2021 eingeschlossen.