Ambulanz für Externale Störungen

Bei uns werden Kinder und Jugendliche behandelt, die unter verschiedenen Formen von externalen Verhaltensproblemen leiden. Dazu zählen Kinder und Jugendlichen mit Symptomen einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und/ oder einer Störung des Sozialverhaltens.

Problematik

Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) treten bei Kindern häufig auf und können sich in ausgeprägter Hyperaktivität, Impulsivität und Unaufmerksamkeit äußern. Die Probleme beginnen meist schon vor der Einschulung, äußern sich jedoch im Schulalter noch ausgeprägter. Die Kinder haben häufig sehr viele Schwierigkeiten nicht nur in der Schule, sondern auch in der Familie und im Freizeitbereich. Viele dieser Kinder zeigen zusätzlich aggressive und oppositionelle Verhaltensweisen und auch Schulleistungs- oder emotionale Probleme. Störungen des Sozialverhaltens können als oppositionelle, aggressive und dissoziale Verhaltensprobleme auftreten und haben unbehandelt oft einen chronischen Verlauf. Sie äußern sich z. B. in der ausgeprägten Verweigerung von Aufforderungen und Regeln von Erwachsenen, häufigem Streit mit anderen Kindern und können bis zu Verstößen  gegenüber wichtigen gesellschaftlichen Regeln (z. B. Zerstörung oder Diebstahl von Eigentum) reichen. 

Diagnostik

Die Diagnostik dient der Erfassung der einzelnen Probleme und der detaillierten
Therapieplanung. Neben einer ausführlichen Exploration der Patienten, der Eltern und weiterer
Bezugspersonen, wie z. B. Lehrer oder Erzieher erfolgt eine umfassende psychologische
Diagnostik mit testpsychologischen Verfahren und Fragebogen-Verfahren. 

Wenn insbesondere Jugendliche anfangs der Therapie kritisch gegenüber stehen, wird zunächst ein zeitlich begrenztes Gesprächsangebot gemacht, in dem mit dem/der Jugendlichen zunächst gemeinsam erarbeitet wird, welche Ziele eine Therapie haben kann und ob diese auch seinen eigenen Bedürfnissen entspricht. Hierbei sind die Wünsche und Vorstellungen des/der Jugendlichen von zentraler Bedeutung.

Therapie

Die multimodale Verhaltenstherapie ist auf die individuellen Probleme und Bedürfnisse des Kindes oder des/der Jugendlichen sowie seiner/ihrer Familie und weiterer sozialer Systeme (z. B. Schule) abgestimmt.

Im Kindesalter ist die Grundlage der Therapie ist eine intensive Arbeit mit Eltern und Kind auf Basis der in unserem Hause entwickelten Therapieprogramme, wie dem Therapieprogramm für Kinder mit hyperkinetischem und oppositionellem Problemverhalten (THOP) und dem Therapieprogramm für Kinder mit aggressivem Verhalten (THAV). Dabei werden Eltern oder anderer Hauptbezugspersonen intensiv in die Therapie einbezogen. Mit ihnen gemeinsam wird erarbeitet, wie sie vermehrt positiv auf ihr Kind eingehen und die Beziehung verbessern können. Zudem erarbeiten wir, wie Eltern, Erzieher oder Lehrer auf die Verhaltensprobleme günstig reagieren und wie sie Grenzen setzen können. Dabei stehen Lob und natürliche Konsequenzen im Mittelpunkt. Mit der Kindertagesstätte oder der Schule wird nach Rücksprache mit den Eltern ebenfalls sehr intensiv gearbeitet, um spezielle Probleme in diesen Lebensbereichen zu vermindern. Zusätzlich sind häufig noch weitere verhaltenstherapeutische Methoden zur Behandlung anderer psychischer Probleme notwendig.

Bei Kindern mit ADHS kann sich die therapeutische Arbeit mit dem Kind auf Spieltrainings, Selbstinstruktionstrainings und Selbstmanagement-Verfahren beziehen. Dabei wird auch das in unserem Hause entwickelte Therapieprogramm zur Steigerung von Organisationsfähigkeit, Konzentration und Impulskontrolle bei Kindern mit ADHS (THOKI) eingesetzt. Bei Kindern mit oppositionellen und aggressiven Verhaltensweisen werden entsprechende Interventionen des in unserem Hause entwickelten Therapieprogramms für Kinder mit aggressivem Verhalten (THAV) und des Soziales computerunterstützten Trainings für Kinder mit aggressivem Verhalten (ScouT) eingesetzt. Dabei üben wir mit den Kindern, wie sie schwierige soziale Situationen besser lösen können, wie sie ihre eigene Wut besser kontrollieren können und wie sie sich in Konfliktsituationen günstiger verhalten können.

Im Jugendalter wird eine multimodale, störungsübergreifende kognitive Verhaltenstherapie angeboten, die auf die spezifischen Probleme, Ressourcen, Kompetenzen und Behandlungsziele des/der Jugendlichen, seiner/ihrer Familie und weiterer sozialer Systeme (z. B. Schule) abgestimmt ist. Die Therapie wird auf der Grundlage des in unserem Hause entwickelten Therapieprogramms für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen (SELBST) durchgeführt. Im Zentrum der Therapie steht der/die Jugendliche, mit dem im Zuge der Autonomieentwicklung daran gearbeitet wird, wie er/sie selbst definierte Ziele erreichen kann (Selbstmanagement-Therapie). In der Regel werden aber auch in der Jugendlichentherapie weitere Bezugspersonen, beispielsweise die Eltern in die Therapie mit einbezogen. Lehrer werden bei Bedarf und nach Absprache mit dem/der Jugendlichen und seinen Eltern ebenfalls in die Behandlung integriert. Bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS kann die pharmakologische Behandlung eine wichtige Rolle spielen und wird in Kooperation mit Ärzten durchgeführt.

Dr. rer. medic.--Rademacher-Christiane
Dr. rer. medic. Christiane Rademacher, Dipl.-Psych.

Psychologische Psychotherapeutin

Dr. rer. medic.--Schürmann-Stephanie
Dr. rer. medic. Stephanie Schürmann, Dipl.-Psych.

Psychologische Psychotherapeutin

Dr. rer. nat.--Seegers-Johanna
Dr. rer. nat. Johanna Seegers, M. Sc. Psychologie

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin

-Straub-Marlin
Marlin Straub, M. A. Erziehungswissenschaft

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin

Dr. rer. medic.--Wolff Metternich-Kaizman-Tanja
Dr. rer. medic. Tanja Wolff Metternich-Kaizman, Dipl.-Psych.

Psychologische Psychotherapeutin