Autismus-Spektrum-Störungen (ASS)

In der Ambulanz für Autismus-Spektrum-Störungen werden vor allem Kinder und Jugendliche behandelt, die Auffälligkeiten im Bereich der sozialen Interaktion und der Kommunikation sowie stereotype, restriktive und repetitive Verhaltensweisen zeigen. 

Problematik

Die Störungen  des autistischen Spektrums sind durch qualitative Beeinträchtigungen in der wechselseitigen sozialen Interaktion und der Kommunikation sowie eingeschränkte stereotype, sich wiederholende Verhaltensmuster und Interessen gekennzeichnet. In der Regel beginnen diese Auffälligkeiten vor dem Einschulungsalter, sie werden jedoch mitunter erst später erkannt.

Zusätzlich leiden die betroffenen Kinder und Jugendlichen an Aufmerksamkeitsproblemen, zwanghafte Verhaltensmustern, depressiven Symptomen und oft zeigen sie auch aggressive Verhaltensweisen. 

Diagnostik

Die Diagnostik dient der Erfassung der oben beschriebenen Problembereiche und der detaillierten Therapieplanung. Im Rahmen des Diagnostikprozesses geht es um eine ausführliche Exploration und Verhaltensbeobachtung des Kindes oder Jugendlichen und seiner Bezugspersonen. Gleichzeitig werden in Abhängigkeit des Alters des Kindes oder Jugendlichen zum Beispiel Erzieher oder Lehrer in die Untersuchung einbezogen. Die umfassende psychologische Diagnostik erfolgt mittels standardisierter psychologischer Testverfahren und Fragebogen-Verfahren.

Therapie

Die multimodale Therapie der ASS ist auf die individuellen Ressourcen und Bedürfnisse des jeweiligen Kindes oder Jugendlichen und seiner Familie sowie weiterer involvierter sozialer Systeme (z. B. Schule) ausgerichtet. Dabei arbeiten wir grundsätzlich verhaltenstherapeutisch und kombinieren unterschiedliche therapeutische Elemente. Dies beinhaltet einerseits eine ausführliche Psychoedukation der Eltern. Grundlage hierfür ist ein Training für Eltern von Kindern und Jugendlichen mit ASS (THAU), welches in unserem Hause entwickelt und evaluiert wurde. Ziel ist es, die Eltern detailliert über ASS zu informieren und ihre Kompetenzen im Umgang mit dem Kind und dem Störungsbild zu stärken. Andererseits arbeiten wir intensiv mit dem Kind. Wir verwenden dabei Methoden zum Erwerb und zur Modifikation erwünschter bzw. unerwünschter Verhaltensweisen. Darüber hinaus kommen Verfahren zur Verbesserung der sozialen Wahrnehmung und zur Stärkung sozialer Kompetenzen (z. B.: Verbesserung des Verständnisses sozialer Situationen, adäquate Kontaktaufnahme zu Gleichaltrigen, Förderung eines grundlegenden Emotionsverständnisses, Sensibilisierung für die Gefühle anderer Menschen, angemessene Emotionsregulation) zum Einsatz. Selbstverständlich werden potenzielle assoziierte Störungen im Rahmen der Gesamtbehandlung mitberücksichtigt.

Dr. rer. medic.--Roland-Pamela
Dr. rer. medic. Pamela Roland, Dipl.-Päd.

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin