Allgemeinambulanz

In der Allgemeinambulanz werden alle Kinder und Jugendliche aufgenommen, die nicht einer der im Weiteren beschriebenen Spezialambulanzen zugeordnet werden können. In der Allgemeinambulanz werden daher Kinder und Jugendliche mit sehr unterschiedlichen Störungsbildern behandelt.

Störungsbilder, z. B.

  1. Bindungsstörungen: Kinder, die nicht die Möglichkeit hatten, in den ersten Lebensjahren stabile Bindungen aufzubauen und die deshalb in ihrem Verhalten gegenüber Mitmenschen sehr auffällig sind, beispielsweise sehr misstrauisch oder extrem anhänglich oder aber distanzlos in der Kontaktaufnahme.
  2. Psychosen: Jugendliche mit ausgeprägten Störungen im formalen und/oder inhaltlichen Denken (z. B. Wahnvorstellungen), der Wahrnehmung (z. B. Halluzinationen) und der Affektivität (häufig verflachter Affekt).
  3. Substanzmissbrauch und Verhaltenssüchte: Jugendlichen mit ausgeprägtem Missbrauch von gesundheitsschädlichen Substanzen, wie Alkohol, Nikotin, Drogen sowie exzessivem Spiele- und Computerkonsum, wenn eine ambulante Therapie als erfolgversprechend eingeschätzt wird.

Diagnostik

Nach einer ausführlichen Diagnostik und einer individuell auf das Kind bzw. den Jugendlichen abgestimmten Therapieplanung wird die multimodale Behandlung des Patienten begonnen. Die Diagnostik dient der Erfassung der einzelnen Problembereiche und der detaillierten Therapieplanung. Sie umfasst neben einer ausführlichen Exploration des Kindes oder Jugendlichen, der Eltern und ggf. der Erzieher / Lehrer eine ausführliche psychologische Diagnostik, in der auch Fragebogenverfahren eingesetzt werden. Neben der störungsspezifischen Diagnostik werden auch vorhandene Ressourcen des Patienten/ der Patientin sowie der Familie und ggf. des Umfeldes herausgearbeitet, die in der therapeutischen Arbeit genutzt werden können.

Therapie

Der multimodale verhaltenstherapeutische Ansatz berücksichtigt die störungsauslösenden und störungsaufrechterhaltenden Faktoren und fokussiert auf die individuellen Problembereiche des Kindes bzw. Jugendlichen unter Einbeziehung seines primären sozialen Bezugssystems. Vor dem Hintergrund der eingegrenzten Problembereiche und der daraus resultierenden Behandlungsschwerpunkte werden gemeinsam mit dem Patienten und der Familie die individuellen Therapieziele formuliert. Neben patientenzentrierten Interventionen werden auch familien- und schulzentrierte Interventionen eingesetzt, um die Verhaltens- oder emotionalen Probleme des Patienten im familiären oder außerhäuslichen Bereich zu reduzieren. In der Regel ist deshalb eine intensive Mitarbeit der Eltern und ggf. auch anderer Bezugspersonen notwendig. Die pharmakologische Behandlung kann in einigen Fällen eine Rolle spielen und wird in Kooperation mit Ärzten durchgeführt.

Dr. rer. medic.--Dachs-Lydia
Dr. rer. medic. Lydia Dachs, Dipl.-Psych.

Leitung Allgemeinambulanz

Psychologische Psychotherapeutin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin